Internationale Walfangkonferenz IWC
Vielleicht hast du schon mal davon gehört? Im Fernsehen wird ab und zu darüber berichtet, dass sich mittlerweile alle zwei Jahre Vertreter vieler Länder treffen, um über neue Regelungen im Walfang zu beraten. Man spricht dann von der Walfangkonferenz oder der Tagung der Internationalen Walfangkomission (IWC).
Die Gründunge der Walfangkonferenz - 1946
Diese Konferenz fand erstmalig im Jahr 1946 statt. Der Grund dafür war die Tatsache, dass Wale zu dieser Zeit fast ausgerottet waren. Zahlreiche Länder – unter anderem auch Deutschland – hatten in den Jahren zuvor in allen Weltmeeren viele, viele Wale gejagt und getötet, um daraus Margarine, Sprengstoff und weitere Dinge herzustellen. Von ehemals mehr als 50 000 Blauwalen hatten nach dieser Zeit nur noch wenige Hundert Tiere überlebt. Auch Pottwale, Glattwale und andere Arten standen am Rande der Ausrottung. Um auch in Zukunft Wale jagen zu können, überlegten die Länder gemeinsam, wie der Walfang reguliert werden könnte. Sie waren sich einig, dass Wale einen gewissen Schutz brauchen, um weiterhin zu überleben.

Mitgliedsstaaten unterschreiben Gründungsvertrag der IWC
Ein internationales Walfangverbot - 1986
Im Jahr 1986 entschied die Konferenz, dass der Walfang – trotz dem sich die Walbestände langsam erholten – vollständig verboten werden sollte. Für die meisten Länder war das kein Problem, da die Produkte, die aus Walen gewonnen wurden, mittlerweile auf anderem Weg hergestellt werden konnten. Zudem hatten die Menschen ihre Sicht auf die Wale verändert. Man wusste von ihren tollen Unterwassergesängen, dass sie ein reiches Familienleben besitzen und dem Menschen nahe verwandt sind.
Wenige Länder wollten jedoch am Walfang festhalten. Japan meldete an, dass es Wale zu wissenschaftlichen Zwecken fangen wolle. Dies wurde von der Konferenz erlaubt. Andere Länder erhielten eine Genehmigung, Wale zur Versorgung der eigenen Bevölkerung zu fangen - also Walfleisch, das direkt vor Ort von der einheimischen Bevölkerung verzehrt werden kann. Damit sollten alte Traditionen erhalten bleiben (indigener Walfang oder Subsistenzwalfang). Der Verkauf von Walfleisch (kommerzieller Walfang) ist jedoch seit 1986 international nicht mehr erlaubt. Ein Handel von Walprodukten zwischen Ländern wird darüber hinaus von einem anderen internationalen Abkommen (Artenschutzkonfererenz) verboten und kontrolliert. Kleinwale sind von diesem Verbot leider nicht betroffen, da sich die Konferenz aufgrund ihrer Gründungsgeschichte ausschliesslich auf Großwalarten beschränkt.
Wer darf was und warum?
Seitdem das kommerzielle Walfangverbot in Kraft ist, geht es während der Walfangkonferenz vor allem um die Ausnahmeregelungen zum wissenschaftlichen und indigenen Walfang. Es wird abgestimmt, welche Länder wie viele Wale fangen dürfen. Erst kürzlich wurde jedoch auch versucht, das kommerzielle Walfangverbot zu kippen und Walfang generell wieder zu erlauben.
Viele Länder setzen sich auf dieser Konferenz für einen besseren Schutz der Wale ein, trotzdem ist es ihnen bisher nicht gelungen, ein sinnloses und grausames Töten vieler Tiere – darunter gefährdete Buckel- und Finnwale zu verhindern.
Im Jahr 2014 entschied ein wichtiges Gremium - der Internationale Gerichtshof – dass der wissenschaftliche Walfang Japans in der Antarktis nicht wissenschaftlich ist und somit eingestellt werden muss. Nachforschungen von WDC und anderen Organisationen ergaben, dass auch der indigene Walfang in den meisten Fällen nicht den Vorgaben entspricht: statt die einheimische Bevölkerung zu versorgen, wird Walfleisch an Touristen verkauft oder illegal verschifft. Zum Teil landet es in Hundefutter. Walöl wird als Treibstoff für (Walfang-)Schiffe genutzt.

Länder, die auch heute noch aktiv Wale jagen, sind Japan, Norwegen, Island und Dänemark (mit Grönland). Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren prinzipiell gegen die Bemühungen der Walfänger gewendet. Als Teil der EU ist es jedoch an eine gemeinsame Stimme mit anderen europäischen Staaten gebunden.
WDC kämpft gemeinsam mit anderen Tierschutzorganisationen dafür, das Internationale Walfangverbot aufrecht zu erhalten. Darüberhinaus wollen wir verhindern, dass Wale weiterhin getötet werden, weil Staaten gegen bestehende Regeln verstoßen bzw. Schlupflöcher nutzen.
