Viele Bartenwale gehen jedes Jahr auf eine Wanderung von vielen tausenden Kilometern, um von den Polarkreisen zum Äquator zu gelangen. In unseren Sommermonaten halten sich die Bartenwale in den kalten Polarmeeren auf: Denn dort gibt es viel zu essen! Sie müssen sich innerhalb von wenigen Wochen eine dicke Speckschicht anfressen. In unseren Wintermonaten machen sich die Wale dann auf die Reise in die warme Südsee. Unterwegs bleibt ihnen nicht viel Zeit zu fressen und je wärmer das Meer auf ihrer Reise wird, desto weniger Beute finden sie.
Nahe des Äquators paaren sich die Bartenwale und bekommen ihren Nachwuchs. Nach kurzer Ruhepause geht es aber wieder auf Wanderschaft, denn die Mütter haben lange nicht gefressen und müssen jetzt auch noch ihre Babys säugen. Die Mütter und ihre Neugeborenen machen sich also wieder auf den Weg zurück in das Schlaraffenland der kalten Meeresgebiete.
Die Wale wissen ganz genau wann und wohin sie jedes Jahr ziehen müssen, denn sie haben das von ihrer Familie gelernt und übernommen. Die Rekordhalterin in der längsten bekannten Wanderung, ist ein weiblicher Grauwal, der in 172 Tagen von der Ostküste Russlands bis Mexiko und wieder zurückgeschwommen ist: insgesamt 22.500 Kilometer!