Wie sehen Buckelwale aus?
Buckelwale kann man gut an ihrem höckerigen Kopf und den sehr langen Brustflossen erkennen. Atlantische Buckelwale haben überwiegend weiße Brustflossen, bei den pazifischen Buckelwalen ist die Oberseite dunkler gefärbt.
Die kleinen Höcker auf dem Kopf, auch Tuberkel genannt, enthalten jeweils einen Haarfollikel. Die feinen Haare kann man mit den Schnurrhaaren von Katzen vergleichen. Auch bei den Walen dienen sie der Sinneswahrnehmung. Die Schwanzflosse, mit ihrer schwarz-weißen Farbe und der wellenförmigen Hinterkante, ist bei jedem Buckelwal so einzigartig wie der Fingerabdruck beim Menschen. Da sie beim Abtauchen aus dem Wasser gehoben wird, können Wissenschaftler die Wale gut voneinander unterscheiden und erforschen.
Erwachsene Buckelwale werden bis zu 17 Meter lang und bis zu 36.000 Kilogramm schwer
Babys werden bis zu 4,5 Meter lang und bis zu 900 Kilogramm schwer
Wo leben sie?
Buckelwale sind in allen großen Ozeanen zu finden. Allerdings sind sie viel unterwegs! Die Wanderungen der Buckelwale zählen zu den längsten aller Wal-Arten. Den Winter verbringen sie meist in warmen, tropischen Gewässern. Dort kommen ihre Babys zur Welt. Vom Frühling bis zum Herbst wandern sie dann wieder zu ihren Nahrungsgründen in die kühleren Gewässer der Polargebiete.
Wie ernähren sie sich?
Buckelwale sind Bartenwale. Sie fressen gerne winzig kleines Plankton, kleine Krustentiere (Krill) und andere kleine Schwarm-Fische. Sie reißen ihr Maul weit auf und schnappen sich so viel Beute wie möglich. Das ganze Wasser pressen sie durch ihre Barten, an denen die Krebstiere oder Fische hängen bleiben – wie bei einem Sieb. Sie müssen ihre Beute dann nur noch mit der Zunge von ihren Barten ablecken und herunterschlucken. Ein ausgewachsener Buckelwal kann täglich bis zu 1.360 Kilogramm Nahrung aufnehmen – das ist so viel, wie ein kleines Auto wiegt!
Sie jagen und fressen nur während ihrer Zeit in den kühlen Gewässern der Polargebiete. In nur wenigen Monaten müssen sie sich eine ordentliche Speckschicht anfressen, denn: Wenn sie in den wärmeren Gewässern der Tropen sind, paaren sie sich und kümmern sich um die Aufzucht ihrer Neugeborenen. In dieser Zeit müssen sie von ihren Fettpolstern leben.
Über das Leben der Buckelwale
Buckelwale leben meistens alleine. Manchmal kommen sie aber auch zu kleinen Gruppen zusammen, zum Beispiel in der Paarungszeit oder bei der Jagd. Zur gemeinsamen Jagd wenden einige von ihnen eine ganz besondere Technik an. Sie schwimmen etwas versetzt nebeneinander in immer kleiner werdenden Kreisen Richtung Oberfläche. Während sie das tun, blubbern sie ganz viele kleine Blasen aus ihrem Atemloch. Dadurch entsteht eine Art Vorhang aus Blasen, der immer enger wird. Die Fische werden von diesem Blasen-Vorhang immer weiter zusammen gedrängt und die Wale können schließlich einen großen Schwarm kleiner Fische mit einem Mal verspeisen. Ziemlich clever, oder? Je nach Population gibt es aber noch weitere spannende Jagd-Techniken. Einige Buckelwale wurden zum Beispiel schon dabei beobachtet, wie sie mit ihrer Schwanzflosse kräftig auf das Wasser schlagen, um Fische zu betäuben. Anschließend können sie die bewusstlos herumtreibenden Fische einfach einsammeln.
Das Leben der Buckelwale ist von saisonalen Wanderungen geprägt. In unseren Sommermonaten halten sich die Bartenwale in den kalten Polarmeeren auf, um zu fressen. In unseren Wintermonaten machen sich die Wale dann auf die Reise in die warme Südsee. Nahe des Äquators paaren sie sich und bekommen ihren Nachwuchs. Buckelwal-Babys kommen nach etwa zwölf Monaten zur Welt und bleiben nach ihrer Geburt mindestens genau so lange bei ihrer Mutter.
Ihre größten Bedrohungen
Buckelwale wurden früher gejagt und ihre weltweiten Populationen sind dadurch stark zurück gegangen. Glücklicherweise haben sich die Buckelwale inzwischen gut erholt und es gibt wieder sehr viele von ihnen auf der Welt. Auf ihren langen Reisen lauern jedoch viele Gefahren. Es gibt nach wie vor ein paar Orte, an denen sie gejagt werden. Außerdem verfangen sie sich häufig in Fischernetzen. Weil sie sehr stark sind, können sie sich manchmal aus den Netzen losreißen. Dabei bleiben Teile der Netze oder Seile an ihrem Körper verwickelt. Das kostet die Wale viel Kraft und kann zu schweren Verletzungen führen. Die vielen Schiffe, die ihre Wege kreuzen, sind auch eine große Gefahr. Sie verschmutzen die Meere und können einen Wal töten, wenn sie mit ihm zusammenstoßen. Auch die Folgen des Klimawandels, vor allem die steigenden Meeres-Temperaturen, setzen den Walen zu.