Menschliche Unterhaltung

Millionen von Menschen besuchen jährlich Aquarien, in denen Wale oder Delfine gehalten werden. Sie schauen sich Shows an, bei denen die intelligenten Meeressäuger aufregende Kunststücke vollbringen. Es herrscht tolle Stimmung und die Stars der Show scheinen doch auch Spaß daran zu haben – oder?

Leider sieht die Wahrheit dahinter ganz anders aus. Wale und Delfine schwimmen in freier Wildbahn viele Kilometer am Tag. Sie haben immer etwas zu tun: Sie verbringen viel Zeit mit der Nahrungssuche und der Jagd. Sie pflegen ihre sozialen Beziehungen, spielen miteinander oder surfen in den Wellen. In den Betonbecken oder manchmal auch Meeres-Gehegen, in denen Wale und Delfine in Gefangenschaft leben müssen, können sie all das nicht tun. Viele von ihnen werden nicht nur körperlich, sondern auch seelisch krank. Sie müssen sich daran gewöhnen tote Fische zu essen, was sie in der freien Natur niemals tun würden. Aber oft lassen die Trainier sie absichtlich etwas hungern, damit sie in der Show brav alle Tricks aufführen, um dafür Fisch zu bekommen. Wenn sie nicht gerade in einer Show auftreten, treiben sie oft bewegungslos vor sich hin oder schwimmen immer wieder dieselben Runden in ihren viel zu kleinen Becken. Man kann deutlich sehen, wie unglücklich sie sein müssen.

 

Delfine im Delfinarium in Duisburg bitten ihren Trainer um Fisch. © Jens Kramer
Delfine im Delfinarium in Duisburg bitten ihren Trainer um Fisch. © Jens Kramer

Selbst im Meer sind sie nicht sicher 

Auch unter anderen Angeboten, die uns Menschen Freude machen sollen, leiden Wale und Delfine. In vielen Urlaubsländern gibt es zum Beispiel die Möglichkeit mit Walen und Delfinen zu schwimmen. Sind die Meeressäuger dafür eingesperrt, dann leiden sie genauso wie ihre Artgenossen in den Delfinarien. Aber auch vom Schwimmen mit Delfinen oder Walen im offenen Meer sollte man besser die Finger lassen. Leider gibt es viele Veranstalter, die damit nur Geld verdienen möchten und wenig auf die sensiblen Meeressäuger achten. Oft sind Wale und Delfine von vielen Booten umzingelt, die außerdem viel zu dicht an sie heran fahren. Manchmal werden sie sogar regelrecht verfolgt, wenn sie versuchen weg zu schwimmen. Wenn dann noch eine ganze Gruppe Menschen dazu kommt, die lautstark ins Wasser plumpst, dann kann einem Wal oder Delfin das ganz schön Angst machen. Außerdem gibt es auch Risiken bei einer solchen Begegnung. Wale und Delfine sind kräftige große Tiere, die uns Menschen verletzen können. Sie können auch Krankheiten auf uns Menschen übertragen. Gleichzeitig können sie sich auch bei uns anstecken.

 

Mit etwas Glück kann man Wale von Land aus beobachten, ohne sie zu stören. © Ulla Ludewig
Mit etwas Glück kann man Wale von Land aus beobachten, ohne sie zu stören. © Ulla Ludewig
 

Das kannst Du tun, wenn Du Wale und Delfine gerne in echt sehen möchtest

Wenn du Wale und Delfine wirklich liebst, dann besuche auf keinen Fall Einrichtungen, in denen Wale oder Delfine eingesperrt sind. 

Wenn du sie in der Natur von einem Boot aus beobachten möchtest, musst du normalerweise eine Walbeobachtungs-Tour buchen. Erkundige dich vorher über den Anbieter, zum Beispiel auf seiner Webseite oder bitte deine Eltern, sich zu informieren. Halten die Boote genug Abstand? Verzichten sie darauf, Wale und Delfine zu verfolgen? Kennen die Tour-Anbieter sich mit Walen und Delfinen auch wirklich gut aus und bringen ihren Gästen etwas über sie bei? Wenn all das zutrifft, dann spricht das für ein Wal- und Delfin-freundliches Angebot.

An vielen Orten kann man Wale und Delfine aber auch gut von Land aus beobachten. Unsere Paten-Delfine kannst du zum Beispiel auch wunderbar von der Küste im Norden Schottlands aus sehen! Das ist für die Wale und Delfine am besten. Auf diese Weise können sie ganz ungestört sein. Und manchmal kommen sie sogar ganz nah ans Ufer heran!

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