Wale und Delfine leben in einer akustischen Welt, das heißt sie „sehen mit den Ohren“. Da es ab einer bestimmten Wassertiefe stockdunkel ist, müssen sich die Meeressäuger auf ihr Gehör oder die Echolokation verlassen. Das ist wichtig für ihre Kommunikation, die Nahrungssuche und zur Orientierung. Wenn es zu laut wird, können sie sich also nicht mehr unterhalten, haben Probleme ihre Beute zu finden und können sogar die Orientierung verlieren. Dann besteht die Gefahr, dass sie sich in Fischerei-Ausrüstung verfangen oder stranden. Beim Bau von Windkraftanlagen entstehen so laute Geräusche, dass die sensiblen Gehör-Knöchelchen der Wale verletzt werden können. Ihr Gehör kann sogar so stark beschädigt werden, dass sie daran sterben.
Geräusche verbreiten sich unter Wasser viel schneller und weiter als an Land. Das bedeutet, dass Wale und Delfine nur schwer von dem ganzen Krach davon schwimmen können. Schiffsverkehr, Bauarbeiten für Windparks oder Unterwasser-Leitungen (zum Beispiel für Gas) sind nur ein paar der vielen Ursachen für Lärm im Meer.
Wenn Wale und Delfine über einen längeren Zeitraum viel Lärm aushalten müssen, führt das zu Stress und sie sind dadurch anfälliger für Krankheiten. Sie verbringen viel Zeit damit, vor den Lärm-Quellen zu flüchten und verbrauchen dadurch viel Energie. Wenn wichtige Gebiete betroffen sind, die die Wale und Delfine für die Nahrungsaufnahme, zur Fortpflanzung und die Aufzucht ihrer Jungen nutzen, kann dies für ganze Populationen zum Problem werden.
Deswegen wird es dringend Zeit, dass etwas gegen die immer lauter werdenden Meere unternommen wird!