Verschmutzung der Meere

Meere voller Müll 

Jeden Tag gelangen unglaublich viele Schadstoffe ins Meer. Zum Beispiel Öl, Chemikalien und Giftstoffe aus Fabriken und der Landwirtschaft – aber auch weggeworfene Zigarettenstummel geben giftige Stoffe in die Umwelt ab. Dazu kommen Berge von Müll. Man schätzt, dass jedes Jahr weltweit zehn Millionen Tonnen Müll im Meer landen. Kennst du den Eiffelturm in Paris? Zehn Millionen Tonnen, das ist so viel wie 1.000 Eiffeltürme wiegen!

Der Müll im Meer ist also ein riesiges Problem. Noch schlimmer ist, dass der Großteil dieses Mülls Plastik ist. Denn Plastik kann nicht natürlich abgebaut werden. Im Meer löst es sich durch Wind, Wellen und die Sonne in immer kleinere Teile auf. Dadurch entstehen unendlich viele winzig kleine Plastikteilchen, die man Mikroplastik nennt. Die Meeresbewohner fressen dieses Mikroplastik – entweder direkt oder indirekt, indem sie Beute fressen, die bereits Mikroplastik in ihrem Körper hat. Aber auch größere Plastikteile werden von einigen Meeresbewohnern mit ihrer Beute verwechselt und gefressen. Im Magen eines Pottwals, der in Südspanien angeschwemmt wurde, entdeckten Wissenschaftler 17 Kilogramm Plastikmüll – insgesamt 59 verschiedene Teile. Darunter waren neben Plastiktüten beispielsweise auch ein Gartenschlauch, Kleiderbügel oder Teile einer Matratze!

 

Die Meere sind voller Müll. © Unsplash / Dustan Woodhouse
Die Meere sind voller Müll. © Unsplash / Dustan Woodhouse

Unsichtbares Gift

Nicht nur Plastik nehmen die Meeresbewohner durch ihre Nahrung auf. Es gelangen auch Schadstoffe und Umweltgifte in ihre Körper. Diese Giftstoffe werden nicht nur über Beutetiere aufgenommen sondern gelangen sogar durch die Muttermilch in die Körper von jungen Walen und Delfinen. Wenn diese Stoffe einmal in den Körper gelangt sind, bleiben sie dort. Sie können nicht ausgeschieden werden. Im Laufe ihres Lebens sammeln sich in den Körpern der Meeresbewohner viele Schadstoffe an, die bei Walen und Delfinen in der Fettschicht gespeichert werden. 

Die Stoffe wirken sich in verschiedener Weise auf die Wale und Delfine aus: Sie können die Wale über die Zeit vergiften oder dazu führen, dass sie keine Babys bekommen können. Durch die Schadstoffe wird ihr Immunsystem schwächer und sie bekommen häufiger Krankheiten wie zum Beispiel Krebs. Forschende haben herausgefunden, dass die Schweinswale vor England aus diesem Grund nur noch halb so oft Nachwuchs bekommen. Manchmal müssen angespülte tote Wale sogar als Sondermüll entsorgt werden, weil ihre Körper voller Giftstoffe sind.

 

Immer wieder findet man große Plastikteile in den Mägen von gestrandeten Walen und Delfinen. © WDC Nordamerika
Immer wieder findet man große Plastikteile in den Mägen von gestrandeten Walen und Delfinen. © WDC Nordamerika

Klebrige Gefahr

Während man die meisten Stoffe nicht sieht, kann man die Meeresverschmutzung durch Öl sehr gut erkennen. Tanker und Plattformen weltweit verlieren ständig kleinere Mengen Öl, die dadurch ins Meer gelangen. Immer wieder hören wir in den Nachrichten auch von Öl-Katastrophen, bei denen große Mengen des braun-schwarzen Öls aus Tank-Schiffen, Öl-Plattformen oder Unterwasser-Leitungen auslaufen. Das Öl schwimmt wie ein riesiger, klebriger Teppich auf der Oberfläche und ist eine große Gefahr für Meerestiere. Es verklebt zum Beispiel das Gefieder von Seevögeln, die dadurch nicht mehr fliegen können. Meeressäuger wie Wale, Delfine, aber auch Robben oder Seehunde müssen zum Auftauchen an die Oberfläche kommen. Das Öl bleibt an ihren Körpern kleben und gelangt in die Augen und die Atemwege. Dadurch können die Tiere nicht mehr richtig schwimmen, manche von ihnen ersticken sogar an dem Öl. Dazu kommt, dass in dem Öl viele giftige Stoffe enthalten sind, die sich nach und nach ins Meerwasser mischen. Dadurch werden die Meerestiere sehr krank oder sterben an den Folgen der Vergiftung. 

 

Bei einer Havarie, einem Schiffsunglück, gelangen viele Schadstoffe ins Meer. © Unsplash / Jason Blackeye
Bei einer Havarie, einem Schiffsunglück, gelangen viele Schadstoffe ins Meer. © Unsplash / Jason Blackeye

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