Pupsen Wale?
Lasst uns mal beim Hinterteil anfangen: Ja, tatsächlich – Wale müssen pupsen!
Das wurde durch Zufall von Wal-Forschenden entdeckt, die sich in der Nähe eines Zwergwals am Südpol befanden. Der Wal machte sein großes Geschäft und plötzlich hat es so sehr gestunken, dass die Wissenschaftler schnell auf die andere Seite des Bootes geflüchtet sind. Was ist da passiert?
Da Wale Säugetiere sind atmen sie Luft, gebären Nachwuchs und säugen diesen mit Milch. Und: sie haben ein ähnliches Verdauungssystem wie wir Menschen. Es hilft ihnen, das Essen zu verdauen und wichtige Nährstoffe über den Darm in das Blut aufzunehmen. Im Unterschied zu uns Menschen kauen Wale ihr Essen aber nicht, sondern schlucken es einfach runter. Deshalb helfen ihnen vier Mägen beim Verdauen. Im Darm wird die Nahrung weiter verwertet und es entstehen Gase und Kot, die den riesigen Körper wieder verlassen. Was die Forschenden auf dem Boot riechen konnten, war also mit großer Wahrscheinlichkeit ein stinkender Pups!
Wal-Kot ist übrigens auch ziemlich einzigartig im Reich der Tiere: Er ist rosafarben bis leuchtend orange und eher flüssig, sodass sich wolkenartige Schleier auf dem Wasser bilden.
Ein Geräusch macht so ein Wal-Pups übrigens auch. Wenn ihr schon einmal in der Badewanne gepupst habt, wisst ihr, dass man ein Blubbern hört. Je größer die Pups-Blasen sind, desto lauter sind dann auch die Blubb-Geräusche!
Stellt Euch mal vor, wie laut so ein Pups-Blase vom Blauwal ist … Genau! Richtig laut!
Und müssen Wale auch niesen?
Nun zum zweiten Teil der Frage. Müssen Wale manchmal niesen? Die Antwort lautet: Nein, das müssen sie nicht.
Wale atmen nicht wie wir Menschen automatisch und ohne darüber nachzudenken, sondern sie müssen bewusst zum Atmen an die Wasseroberfläche auftauchen. Das ist auch gut so, sonst könnten sie ertrinken, wenn sie unterhalb der Wasseroberfläche einatmen würden.
Wale können nicht durch ihren Mund atmen, sondern nur durch ihr Blasloch oben am Kopf. Das funktioniert so ähnlich wie unsere Nase. Dass sie nicht durch den Mund atmen, ist aus Sicht der Wale sehr praktisch: Sie können so gleichzeitig Schwimmen, Atmen und Essen, ohne Angst haben zu müssen, sich zu verschlucken. Die Speiseröhre und die Atemwege sind also nicht miteinander verbunden.
Wir Menschen müssen ganz automatisch niesen, wenn uns etwas in der Nase kitzelt. Wenn bei Walen etwas in der Nase oder im Blasloch stört, müssen sie sich anders behelfen. Sie schwimmen dann an die Wasseroberfläche und „schnäuzen“ den Fremdkörper mit einem kräftigen Atemstoß aus dem Blasloch.