Gewöhnlicher Grindwal

Wie sehen Grindwale aus?

Gewöhnliche Grindwale haben im Vergleich zu den Indischen Grindwalen längere Brustflossen, daher werden sie auch Langflossen-Grindwale genannt. Der Name „Pilotwal“ ist aber eine gängige Bezeichnung für diese Wale. Die Brustflossen haben die Form eines Halbmonds und laufen spitz zu. Sie haben eine lange und stämmige Körperform und eine gebogene (manchmal auch hakenförmige) Rückenflosse mit breiter Basis. Der Kopf ist rund, ohne erkennbaren Schnabel. Die männlichen Grindwale sind größer als die weiblichen, ihre Stirn ist ausgeprägter und die Rückenflosse breiter. Ihre Körperfärbung ist schwarz bis dunkelgrau. Hinter der Rückenflosse haben sie einen hellgrauen „Sattelfleck“. Und auf der Unterseite ihres Körpers sieht man einen weiteren, ankerförmigen weißen Fleck. Baby-Grindwale sind heller gefärbt als die ausgewachsenen Wale. 

Männchen werden bis zu 7,6 Meter lang und bis zu 4.500 Kilogramm schwer

Weibchen werden bis zu 6 Meter lang und bis zu 2.500 Kilogramm schwer

Babys werden bis zu 1,8 Meter lang und bis zu 100 Kilogramm schwer

Wo leben sie?

Gewöhnliche Grindwale sind weit verbreitet. Sie leben in den kalten und gemäßigten Gewässern der südlichen Erd-Halbkugel sowie im Nordatlantik. Sie bevorzugen tiefe Hochsee-Gewässer, kommen aber in einigen Gebieten auch in Küstenregionen vor. Die meisten Langflossen-Grindwale sind Nomaden, das bedeutet sie sind immer auf Wanderschaft. Wo sie sich aufhalten hängt hauptsächlich davon ab, wo sie Nahrung finden. Es gibt aber auch Gruppen, die dauerhaft in einem bestimmten Gebiet leben. 

Wie ernähren sie sich?

Grindwale sind Zahnwale. Die Hauptnahrung der Gewöhnlichen Grindwale sind Kalmare. Sie fangen aber auch verschiedene Fischarten wie Makrelen, Seehechte, Kabeljau und Heringe. Die Anzahl der Zähne bei Pilotwalen ist wesentlich geringer als bei vielen Delfin-Arten. Sie brauchen auch nicht ganz so viele, denn sie kauen ihre Nahrung nicht, sondern saugen sie einfach ein. Bei der Jagd tauchen die Grindwale zwischen zehn und 16 Minuten lang auf über 600 Meter Tiefe ab. Sie jagen meist bei Nacht und verwenden die Echolokation, um ihre Beute zu finden.

Über das Leben der Grindwale

Pilotwale sind sehr gesellig und neugierig. Sie leben in engen und stabilen Familiengruppen, die „Pods“ genannt werden. Die Größe der Pods variiert zwischen 20 und 150 Individuen. Gelegentlich werden auch große Ansammlungen von hunderten oder tausend Grindwalen beobachtet. Für Grindwale ist die Familie das A und O. Weibliche Pilotwale leben länger als die männlichen und sind bis ins hohe Alter sehr wichtig für die Gruppe. Sie leiten die Gruppe an und helfen jüngeren Müttern dabei, sich gut um die Babys zu kümmern. 

Grindwale können oft beim gemeinsamen Ruhen an der Wasseroberfläche beobachtet werden. Gelegentlich strecken sie den Kopf aus dem Wasser, um sich umzusehen oder schlagen mit der Schwanzflosse auf das Wasser. Manchmal nähern sie sich Booten und begleiten diese.

Traurigerweise sind Grindwale vor allem für ihre Massenstrandungen bekannt. Strandet ein Wal, dann folgt ihm seine ganze Familie. Grindwale lassen ihre Familie niemals im Stich. Man geht davon aus, dass ihre starke soziale Bindung für die Massenstrandungen verantwortlich ist. Rettungsaktionen müssen daher gut geplant sein. Die Grindwale müssen zusammen in tiefere Gewässer zurück gebracht werden oder zumindest in größeren Gruppen. Sonst schwimmen gerettete Individuen immer wieder zu den anderen zurück.

Grindwale haben eine besondere Färbung unterhalb ihrer Kehle. © Nicola Hodgins
Grindwale haben eine besondere Färbung unterhalb ihrer Kehle. © Nicola Hodgins
Ihre größten Bedrohungen

Mehrere hundert Grindwale werden jährlich in den Gewässern um die Faröer Inseln gejagt. Ganze Gruppen werden zusammen getrieben und anschließend getötet. Gegen dieses grausame Jagden gibt es viel Kritik, aber leider halten ein paar wenige Bewohner der Faröer Inseln an dieser Tradition fest. Auch in anderen Regionen, wie zum Beispiel Grönland, werden Grindwale gejagt.

Leinen und Netze aus der Fischerei sind ebenfalls eine große Gefahr. Die Grindwale können sich darin verfangen, sich verletzten oder sogar ertrinken. Manchmal gelingt es ihnen zwar, sich zu befreien, oft bleibt aber ein Teil der Leinen oder Netze am Körper hängen. Das macht es für die Wale sehr schwer normal zu schwimmen oder zu jagen. Es raubt ihnen viel Kraft und kann zum Tod der Wale führen. 

Unterwasserlärm und die Verschmutzung der Meere sind für Pilotwale besonders gefährlich. Müll und Chemikalien im Meer können die Wale verletzten oder krank machen. Lärm kann dafür sorgen, dass sie die Orientierung verlieren. Das ist oft ein Grund für Strandungen.

Der Kopf der Grindwale ist rund und ohne Schnabel. © Nicola Hodgins
Der Kopf der Grindwale ist rund und ohne Schnabel. © Nicola Hodgins

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