Großer Tümmler

Wie sehen Große Tümmler aus?

Wenn du an einen Delfin denkst, dann stellst du dir bestimmt einen Großen Tümmler vor. Große Tümmler sind durch Filme und Delfinarien zur bekanntesten Delfin-Art geworden.

Sie sind groß und kräftig. Sie haben einen dunkelgrau gefärbtem Rücken und einen hellen Bauch. Ihr Schnabel ist kurz und stumpf und ihre Mundform sieht so aus, als würden sie lächeln. Man kann die einzelnen Delfine gut an ihren individuellen Kerben und Markierungen auf ihrer Rückenflosse erkennen, die im Laufe des Lebens entstehen. Diese sind so einzigartig wie unsere Fingerabdrücke.

Erwachsene Große Tümmler werden bis zu 3,8 Meter lang und bis zu 650 Kilogramm schwer

Babys werden bis zu 1,3 Meter lang. Ihr Maximalgewicht ist unbekannt.

Wo leben sie?

Große Tümmler findet man auf der ganzen Welt – außer in den sehr kalten Gewässern der Arktis und Antarktis. In der Nordsee gibt es auch eine Population. Einige Gruppen bleiben immer an einem Ort, andere ziehen umher. Sie leben in vielen verschiedenen Umgebungen: Küstengebiete, Häfen, Buchten, Lagunen, Binnengewässer und auch in halbgeschlossenen Meeren wie dem Schwarzen Meer und dem Mittelmeer. Obwohl es insgesamt viele Gewöhnliche Große Tümmler gibt, sind einige Populationen klein und isoliert. 

Wie ernähren sie sich?

Große Tümmler sind Zahnwale. Was sie fressen hängt ganz davon ab, wo sie leben. Die Lieblingsmahlzeit der nördlichsten Population in Schottland ist fettiger Lachs, während andere Populationen Tintenfische und Krustentiere bevorzugen. Die Fische werden im Ganzen hinuntergeschluckt. Beobachtet man Delfine beim Jagen, kann man sehen, dass sie die Fische in die Luft werfen. Das machen sie, damit die Fische in einem bestimmten Winkel und damit leichter den Hals hinunter rutschen können. Die Mütter bringen ihrem Nachwuchs jahrelang das Jagen bei und zeigen ihnen die besten Futterplätze.

Über das Leben der Großen Tümmler

Für Große Tümmler sind Familie und Freunde sehr wichtig. Sie haben ein ausgeprägtes Sozialleben und können sich bei der Nahrungssuche und der Jagd aufeinander verlassen. Sie passen gegenseitig auf ihren Nachwuchs auf und unterstützen kranke Familienmitglieder. Es gibt einige allein lebende Große Tümmler, sogenannte Solitär-Delfine. Die meisten leben jedoch in Gruppen und man kann sie oft zusammen mit anderen Delfin-Arten, Walen und sogar Meeresschildkröten oder Haien beobachten. 

Große Tümmler haben spezielle Gehirnzellen, die „Spindelneuronen“ genannt werden. Menschen und Menschenaffen haben sie auch. Wissenschaftler glauben, dass sie uns in die Lage versetzen, komplizierte Gefühle zu spüren und zu verstehen. Es ist gut möglich, dass Große Tümmler sogar noch viel engere soziale Bindungen haben als der Mensch. Ähnlich wie wir Menschen, rufen auch Große Tümmler sich gegenseitig beim Namen. Der sogenannte „Signatur-Pfiff“ ist bei jedem Delfin einzigartig. 

Aber nicht nur darin sind sie uns Menschen ähnlich. Sie verwenden auch Werkzeuge – so wie wir. Eine Gruppe Großer Tümmler in Australien benutzt Meeres-Schwämme als Schutz für ihre Schnäbel bei der Nahrungssuche auf dem felsigen Meeresgrund. Diese besondere Technik wurde von einem Weibchen erfunden, die sie ihrer Tochter beibrachte. Inzwischen hat die ganze Gruppe diese Technik gelernt. Neues Verhalten, das durch Lernen erfunden und weitergegeben wird – ein tolles Beispiel für Kultur bei Delfinen!

Große Tümmler vor Schottland. © Charlie Phillips
Große Tümmler vor Schottland. © Charlie Phillips

Ihre größten Bedrohungen

Große Tümmler sind vielen Bedrohungen ausgesetzt. Zum Beispiel der Gefahr durch Fischernetze, Verschmutzung der Meere und Unterwasserlärm. Auch die Auswirkungen des Klimawandels und steigende Meeres-Temperaturen setzen den Delfinen zu. 

Außerdem werden sie an einigen Orten auf der Welt von Menschen gejagt – entweder für ihr Fleisch oder, um sie an Delfinarien zu verkaufen, in denen die Delfine für die Unterhaltung der Menschen benutzt werden. Keine andere Delfin-Art ist so oft in Spielfilmen oder Delfinarien zu sehen wie der Große Tümmler.

Sie sind wegen ihrer verspielten Art und ihres freundlichen Aussehens sehr beliebt. Ihre Mundwinkel lassen sie so aussehen, als würden sie immerzu zu lächeln. Dem Tümmler wird dieses „Lächeln“ jedoch zum Verhängnis, denn auch wenn es ihm schlecht geht sieht er gut gelaunt aus. Und eines ist sicher: in Gefangenschaft geht es den intelligenten Delfinen sehr schlecht! Nur in der freien Natur können sie jagen, täglich viele Kilometer schwimmen und mit ihrer Familie zusammen sein – eben das, was ein glücklicher und freier Delfin tut.

Dieses Baby freut sich, in freier Wildbahn mit seiner Familie aufzuwachsen. © Charlie Phillips
Dieses Baby freut sich, in freier Wildbahn mit seiner Familie aufzuwachsen. © Charlie Phillips

 

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