Wie sehen Pottwale aus?
Kaum ein Wal ist auf dem Meer so leicht zu erkennen wie der Pottwal. Sein wolkiger, schräger Blas ist schon von weitem erkennbar. Anders als bei anderen Walen, liegt das Blasloch der Pottwale weit vorne auf der linken Seite des Kopfes.
Auch sein großer, quadratischer Kopf und seine faltige Haut machen ihn unverwechselbar. In seinem riesigen Kopf gibt es einen Hohlraum, der so groß ist wie ein Auto! Er spielt eine wichtige Rolle bei der Echolokation. Gefüllt ist der riesige Hohlraum mit einem weißlichen Wachs, das man Walrat nennt.
Die Haut des Pottwals ist dunkelgrau oder braungrau gefärbt. Rund um den Unterkiefer sieht man einige weiße Flecken.
Pottwale sind die größten Vertreter der Zahnwale und haben 40 bis 52 Zähne in ihrem langen, schmalen Unterkiefer. Die Zähne sind dick und kegelförmig. Sie können 20 Zentimeter lang und bis zu einem Kilogramm schwer werden. Die Brustflossen der Pottwale sind eher kurz. Statt einer Rückenflosse haben sie einen flachen Buckel.
Männchen werden bis zu 18 Meter lang und bis zu 57.000 Kilogramm schwer
Weibchen werden bis zu 11 Meter lang und bis zu 15.000 Kilogramm schwer
Babys werden bis zu 3,5 Meter lang und bis zu 1.000 Kilogramm schwer
Wo leben sie?
Pottwale findet man fast überall auf der Welt. Nur ganz oben im Norden der Arktis findet man sie nicht. Am liebsten halten sie sich in tieferen Gewässern auf.
Wie ernähren sie sich?
Pottwale sind die größten aller Zahnwale. Sie orten ihre Beute, ähnlich wie Fledermäuse, mittels Echolokation. Sie haben viele verschiedene Beutetiere: Tintenfische, Oktopode, Fische oder Schalentiere. Am liebsten mögen sie jedoch die riesengroßen Tintenfische in der Tiefsee. Manche Pottwale haben sogar Narben, die ihnen die sogenannten Riesenkalmare mit ihren Tentakeln bei der Jagd zugefügt haben.
Über das Leben der Pottwale
Pottwale sind wahre Meister im Tauchen. Normalerweise halten sie sich in Tiefen bis etwa 400 Meter auf, aber sie können gelegentlich auch zwei bis drei Kilometer tief tauchen. Dabei halten sie bis zu zwei Stunden lang ihren Atem an! Pottwale kann man dabei beobachten, wie sie springen, den Kopf aus dem Wasser strecken oder mit der Schwanzflosse aufs Wasser klatschen. Den Großteil ihres Lebens verbringen Pottwale entweder in „Kinderkrippen-Schulen” (erwachsene Weibchen mit Babys), oder in „Junggesellen-Schulen” (junge Männchen von sieben bis 27 Jahren). Ältere Männchen leben häufig allein oder in sehr kleinen Gruppen. Sie suchen nur in der Paarungszeit Kontakt zu den Gruppen der Weibchen.
Ihre größten Bedrohungen
Der einzige natürliche Feind des Pottwals ist der Orca. Werden sie von einem Orca angegriffen werden, beschützen die Weibchen die Babys. Dafür bilden sie einen Kreis und nehmen die jungen Pottwale in die Mitte. Meistens gehen diese Angriffe für die Pottwale aber gut aus.
In der Vergangenheit wurden viele Pottwale von Walfängern auf der ganzen Welt gejagt und getötet. Glücklicherweise werden heute nur noch in wenigen Ländern Wale gejagt. Dafür sind für die Pottwale viele neue Gefahren dazu gekommen. Sie können sich in Fischernetzen verfangen und sich schwer an ihnen verletzen. Außerdem wird es unter Wasser immer lauter. Das macht es den Walen schwer sich zu orientieren, weil sie sich im trüben oder dunklen Meer auf ihr Gehör verlassen müssen. Das kann dazu führen, dass sie sich verirren oder sogar stranden – eine große Gefahr für die sanften Riesen! Sie leiden unter der Verschmutzung der Meere und sterben an unserem Plastikmüll, den sie mit ihren Beutetieren verwechseln. Auch die Folgen des Klimawandels, zum Beispiel die steigenden Meerestemperaturen setzen den Pottwalen zu.