Fischerei

Um große Mengen Fisch oder andere Meerestiere zu fangen, haben wir Menschen immer bessere Fangmethoden entwickelt: riesige Netze, kilometerlange Angelleinen und Reusen auf dem Meeresboden, die mit einem Seil an Bojen an der Meeresoberfläche verbunden sind. Aus dem Lebensraum von Walen und Delfinen wurde so ein lebensgefährliches Labyrinth – denn in jedem Netz und jedem Seil lauert die Gefahr für Meeressäuger, sich darin zu verfangen.

 

Wale und Delfine können die gefährlichen Fischernetze nicht sehen. © Adobe Stock / Damsea
Wale und Delfine können die gefährlichen Fischernetze nicht sehen. © Adobe Stock / Damsea

Verfangen im Netz

Wenn das passiert, dann bedeutet es einen Kampf um Leben und Tod. Schaffen die Meeressäuger es nicht, sich zu befreien, dann ertrinken sie qualvoll, weil sie nicht rechtzeitig zum Atmen an die Oberfläche schwimmen können. Sie werden später als sogenannter Beifang mit den Netzten oder Seilen von den Fischern eingeholt. Beifang – so nennt man Fische und Meerestiere, die durch Fangmethoden in der Fischerei ungewollt gefangen werden. Oft wird der unerwünschte Fang direkt wieder von Bord geworfen.

 

Ein Schweinswal ist als Beifang gestorben und wird von Fischern mit dem Netz aus dem Meer gezogen. © Alexei Birkun Jr.
Ein Schweinswal ist als Beifang gestorben und wird von Fischern mit dem Netz aus dem Meer gezogen. © Alexei Birkun Jr.

Schlimme Verletzungen

Aber selbst die Wale und Delfine, denen es gelingt aus der Verwicklung wieder heraus zu kommen, sterben häufig an den Folgen dieses Unglücks. Bei dem Versuch sich zu befreien, können sich die Wale und Delfine tiefe Wunden oder sogar Knochenbrüche zuziehen. Manchmal schleppt ein Wal das Netz, in dem er sich verheddert hat, sogar Monate lang mit sich herum. Das kostet viel Kraft und kann letztendlich zum Tod führen.

Durch die Fischerei im großen Stil werden viele Lebensräume im Meer seit Jahren immer weiter zerstört. Riesige Netze werden über den Meeresgrund gezogen und zerstören alles auf ihrem Weg. Mehrere hunderttausend Wale, Delfine und andere Meerestiere verlieren jedes Jahr als Beifang oder durch die Folgen der Fischerei ihr Leben. 

Zu wenig Einsatz für den Schutz von Walen und Delfinen

Dabei könnte der sinnlose Tod von Meeresbewohnern wie Walen und Delfinen mithilfe von verbesserten Fangmethoden und strengeren Regeln für die Fischerei beendet werden!

Zum Schutz von Schweinswalen in der Nord- und Ostsee wurden deshalb sogenannte Pinger entwickelt. Das Problem ist nämlich, dass Wale und Delfine die Netze nicht gut sehen können. Deshalb schwimmen sie quasi blind hinein. Pinger sind kleine Geräte, die unter Wasser laute Geräusche machen. Bei neueren Modellen klingen die Geräusche sogar so ähnlich wie die Warnsignale von Schweinswalen. Man bringt diese Pinger an Netze an, um die Schweinswale von ihnen fern zu halten. 

In der Wissenschaft ist man sich noch nicht ganz sicher, ob das auch wirklich gut funktioniert. Außerdem weiß man noch nicht, ob Pinger vielleicht auch negative Auswirkungen auf Wale und Delfine haben könnten – denn sie machen die ganze Zeit Geräusche, die die sensiblen Meeressäuger stören. Im schlimmsten Fall führen die Pinger dazu, dass es den Walen und Delfinen in dem Gebiet zu laut ist und sie verlassen ihren Lebensraum für immer. Deshalb haben die Pinger in Meeresschutzgebieten nichts verloren!

Pinger alleine können die Probleme durch die Fischerei jedenfalls nicht lösen. Viel wichtiger wäre es, größere Schutzgebiete für Meeresbewohner zu schaffen, in denen jede Form von Fischerei verboten ist. Nur mir strengeren Regeln für den Schutz von Walen und Delfinen können wir die Meeressäuger vor dem Tod in den Fischernetzen schützen.

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